Typusfundort: Der Typusfundort liegt bei Kalemie, dem früheren Albertville. Bei dieser kleinen Ortschaft, die zu Kongo gehört, liegt der einzige Fluss, der den Tanganjikasee entwässert. Der Lukuga fließt in den Lualaba und wird später zum Kongo.
Bedeutung Name: Die Art besitzt nur vier Hartstrahlen in der Anale, daher der Artname. Innerhalb der Gattung Neolamprologus besitzen die meisten anderen Arten 5 oder mehr Analhartstrahlen.
Kennzeichen: Körperbau, relativ gestreckt, mäßig hochrückig, seitlich abgeflacht. Kräftiger Kopf, endständiges Maul. Dorsale, Anale und Ventralen enden spitz, letztere leicht verlängert, Caudale rund. Körpergrundton braungrau (nördliche Rasse) bis hellgrau, leicht gelblich (südliche Rasse). Arttypisch sind die silbrigweißen bis silbrigblauen , perlschnurartig verlaufenden, horizontalen Punktmuster auf den Körperseiten.
Gesamtlänge: Bis 20 Zentimeter, Weibchen kleiner.
Lebensraum: Die Art kommt in den Übergangszonen vom Geröll- oder Felslitoral zum Sandlitoral vor. Unter Wasser gibt es in diesen Gebieten vereinzelt Felsen oder Steine, teilweise auch kleine Pflanzenzonen die den Tieren als Unterschlupf dienen. Die auffällig gepunktete Art wird bereits ab 0,5 Meter Wassertiefe angetroffen.
Ernährung: Die Art ernährt sich in der Hauptsache von kleinen Mollusken. Sicherlich werden aber auch Insektenlarven und Krebstierchen gefressen, wenn diese in ausreichender Anzahl vorhanden sind.
Wasserwerte: Ph-Wert: 7,5 - 9,4 , Gesamthärte: 10-12°, Karbonhärte: 15-18°, Temperatur: 24 - 28° C
Verhalten und Fortpflanzung: Das Weibchen legt einen Teil des Geleges an geschützter Stelle ab und das Männchen folgt in der Regel sofort um die Eier zu befruchten. Die Ablaichphasen werden mehrfach wiederholt. Neolamprologus tetracanthus produziert mehr als einhundert Eier pro Gelege, die vom Weibchen betreut werden. Das Männchen übernimmt meist die Revierverteidigung, welche schnell auf eine Fläche von 0,5 Quadratmeter ausgedehnt werden kann. Andere Aquarienbewohner können sich dann kaum gegen Neolamprologus tetracanthus durchsetzen. Die Larven sprengen bei 26°C Wassertemperatur nach etwa 2,5-3 Tagen die Eihüllen, nach weiteren 5-6 Tagen schwimmen die Jungfische frei. Die Nachkommen, die einen engen Kontakt zur Höhle und dem felsigen Substrat halten, können bereits frischgeschlüpfte Artemia-Nauplien fressen. Semiadulte Tiere werden nicht im elterlichen Revier geduldet; nach erneuter Fortpflanzung können die Jungen sogar weggebissen oder gefressen werden.
Aquaristische Hinweise: Das Aquarium muss Versteckplätze in Form von Höhlen und Felsspaltenaufweisen. Als Bodengrund ist mittelgrober Flusssand zu wählen. Pflanzen werden nicht beschädigt. Bei paarweiser Pflege sollte das Aquarium wenigstens eine Grundfläche von einem halben Quadratmeter besitzen. Die Art kann gut mit anderen Tanganjikasee-Cichliden vergesellschaftet werden. Diese sollten ebenfalls Kleinbrockenfresser sein. Reine Aufwuchsfresser eignen sich weniger als Beckenmitinsassen. Ideal sind z. B. Cyphotilapia frontosa oder Cichliden aus der Gattung Xenotilapia, Cyprichromis und Paracyprichromis.
Geografische Variation: Durch das große, getrennte Verbreitungsgebiet konnten sich verschieden Farbrassen ausbilden. Die südliche Variante ist etwas gelblicher gefärbt. Während Tiere aus der nördlichen Seeregion einen graubraunen Körpergrundton besitzen. Auch sind die Dorsalsäume etwas anders gefärbt.