Einige Infos zur Pflege von Tropheus Arten.

Pflege von Tropheus


Zur Pflege der Tropheus, wie natürlich auch aller anderen Tanganjika-Cichliden, eignet sich mittelhartes-bis hartes Wasser (10-15 °dGH) mit einem PH-Wert zwischen 7,5-9.

Das Aquarium für Tropheus kann eigentlich nicht groß genug sein und sollte 450-500 Liter bzw. min. 150 cm Länge nicht unterschreiten. In diesem Aquarium können ca. 20 Tiere gepflegt werden.


Zur Vergesellschaftung eignen sich die Arten Tropheus.moorii mit Tropheus.duboisi, Tropheus.duboisi mit Tropheus. polli, Tropheus.brichardi mit Tropheus.duboisi oder moorii.


Nicht zusammen gepflegt werden sollten, zwei verschiedene Arten Tropheus.moorii die sich miteinander kreuzen könnten oder auch Tropheus.polli mit Tropheus.annectens (Nach H.J. Herrmann). Als Beifische eignen sich verschiedene andere Aufwuchsfresser der Gattungen Eretmodus, Spathodus und Tanganicodus aber auch die verschiedenen Arten der Gattung Petrochromis. Geeignet sind ausserdem Arten der Gattungen Julidochromis, Chalinochromis und Telmatochromis.


Gänzlich ungeeignet schon auf Grund der Nahrungsansprüche sind zb. Altolamprologus und die meisten Lamprologus und Neolamprologus. Diese meist ruhigen Vertreter stört zu dem das hektische Schwimmverhalten der Tropheus. Auch ungeeignet sind die verschiedenen Arten der Kärpflingscichliden (Cyprichromis, Paracyprichromis).


Auch dies ist nur eine grobe Zusammenfassung ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Es ist durchaus möglich und machbar das andere Konstellationen funktionieren. Ich habe mich bei meinen Tropheus an diese oben genannten Empfehlungen gehalten und das funktionierte fast immer sehr gut.


Eingliederung von Tropheus


Es kommt immer mal wieder vor, das selbst nach jahrelangem friedlichen Miteinander, die Fische sich urplötzlich nicht mehr vertragen oder ein Individuum aus Ihrer Gruppe ausstoßen. Diese Tiere werden dann meist von jedem Fisch durch das Becken gejagt und können, wenn der Pfleger nicht früh genug eingreift bzw. eingreifen kann im schlimmsten Fall zu Tode kommen.


Solche ausgestoßenen Tiere kann man meist nicht mehr in die Gruppe zurück integrieren. Ich habe es schon mehrmals und vor allem bei meinen Tropheus duboisi erlebt, wie schnell das bei ungünstigen Verhältnissen passieren kann. Wenn man zu einem bestehendem Stamm neue Tiere dazu setzen will, hat sich beim mir meistens folgende Methode bewährt.


1. Gleichzeitiger Wasserwechsel beim Einsetzen der neuen Tiere.

2. Füttern der vorhandenen Fische beim Einsetzen der neuen Tiere.

3. Ändern der Steinaufbauten zwecks Neukonsolidierung der Reviere.


Anzumerken wäre noch, das beim Einsetzen von Jungtieren die größte Chance besteht das es klappt. Auch die oben geschilderten Methoden bieten keine 100%ige Gewährleistung dafür das es funktioniert und spiegeln auch nur meine eigenen Erfahrungen wieder.



Einrichtung eines Tropheus Aquariums


Bei der Einrichtung eines Aquarium für Tropheus gehen die Meinungen weit auseinander. Einige, (vor allem “profesionelle” oder besser Berufs-Züchter) geben dem einrichtungslosen Aquarium den Vorzug. Dies hat den Vorteil, das sich erstens keine Reviere bilden und man kann aus solchen Becken die tragenden Weibchen natürlich leichter herrausfangen, als aus einem vollbesetzten Aquarium. Allerdings stellt diese für den Züchter durchaus praktische Lösung keine Form von artgerechter Haltung dar.


Die bessere Lösung, für den der seine Tropheus in erster Linie halten möchte ist, das Becken so einzurichten das sich Sichtbarrieren, Unterstände und mehrere Reviere bilden können. Auch sollten einige schräg stehende Steinplatten zum Ablaichen nicht fehlen.


Als Steine eignen sich das so genannte Lochgestein, Feldsteine oder Sandsteinplatten. Der Bodengrund sollte aus feinem Sand bestehen, welchen die Tropheus durchaus auch mal als “Nahrungsergänzung” mit aufnehmen. Als Bepflanzung kommen Javafarn und Anubias in Frage, die nach meiner Erfahrung in der Lage sind, den Wasserwerten und der Fresslust der Tropheus einigermaßen Stand zu halten. An Javafarn sind meine Tropheus nie drangegangen. Ist das Aquarium so eingerichtet, sollten wenig Probleme auftreten und untergebene Tiere genug Raum und Möglichkeiten haben, sich zurückzuziehen.


Das ist natürlich nur eine grobe Zusammenfassung der Möglichkeiten, weitere Vorschläge natürlich gerne hier in den Kommentaren.



Krankheiten bei Tropheus


Wie jeder ander Fisch auch, können Tropheus natürlich auch an jeder der häufig vorkommenden Fischkrankheiten erkranken. Auch sollten neu hinzukommende Tiere erst immer mindestens 4 Wochen in Quarantäne gehalten werden, bevor sie zu dem bestehenden Stamm hinzugefügt werden. Generell bei den meisten Fischarten ist die Haupttodesursache Stress durch falsche Pflege aber auch 90% aller Tropeus-Erkrankungen sind auf falsche Hälterungsbedingungen und hier besonders falscher Ernährung zurückzuführen.


Erkrankungen gerade des empfindlichen Darmtraktes mit weißem langem Kot, Fressunlust, Schaukelbewegungen, Flossenklemmen, Absondern aus der Gruppe sind die häufigste Todesursache bei diesen Cichliden. Dem kann man zumindest mit der richtigen Ernährung zuvor kommen. Allerdings können gerade in zu engen Becken und wenn der Stress für das einzelne Tier zu groß ist, auch Darmparasiten die die empfindliche Darmwand zerstören die Fische töten, wenn nicht rechtzeitig eine Behandlung ( zb. Preis-Carely Konzentrat ) eingeleitet wird.


Zu nennen wäre da auch noch die so genannte Tropheus-Seuche, die sich in Appetitlosigkeit, Abmagern, beschleunigtes Atmen, Dunkelfärbung, Apathie bemerkbar macht. Die Tiere sterben bei dieser Krankheit meist mit weit aufgerissenem Maul. Es wird vermutet das es sich um eine bakterielle Infektion oder eine Viruserkrankung handelt. Bis jetzt scheint aber noch nicht geklärt zu sein, was diese Krankheit auslöst. Wie bei allen anderen Fischen auch kann man Krankheiten mit der richtigen Ernährung, Optimalen Haltungsbedingungen und Einhaltung der notwendigen Pflegeparameter durchaus in Grenzen halten bzw. dafür sorgend, das die latent vorhandenen Krankheitserreger erst gar nicht zu einer Krankheit ausbrechen.



Fortpflanzung bei Tropheus


Tropheus-Arten sind Maulbrüter nur im weiblichen Geschlecht (maternaler Maulbrüter). Die Eier werden gleich nach der Eiablage ins Maul genommen. Da Tropheus agame Maulbrüter sind, kommen sie nur zur Paarung zusammen und bilden keine festen Paare.


Abgelaicht wird meist, unter großem Köperzittern an einer schräg stehenden Gesteinsplatte. Es schwimmen beide Partner in seitlicher Haltung im Kreis bis das Weibchen einige Eier abgibt. Nach der Eiabgabe nimmt das Weibchen die Eier sofort ins Maul und schwimmt zur Anale des Männchens. Dort nimmt es dann zur Befruchtung den Samen des Männchens auf.


Die Eier sind ca. 5-6 mm groß. Es werden 10-20, in manchen Fällen auch bis zu 30 Eier abgegeben. Die Brutpflege beträgt je nach Temparatur ca. 28 Tage. In dieser Zeit ist das Weibchen durchaus in der Lage geringe Mengen Futter zu sich zu nehmen. Nach dem Entlassen aus dem Maul, sind die Jungen ca. 10-13 mm groß. Sie verbleiben noch ca. 1 Woche nach dem ersten Entlassen in der mütterlichen Obhut, in deren Maul sie in dieser Zeit bei Gefahr auch noch Schutz finden. Nach ca. 1 Woche erlischt der Pflegetrieb der Mutter und die Jungen sind auf sich allein gestellt.


Tropheus stellen Ihren Jungen in der Regel nicht nach, so das die Jungen ohne Probleme auch in der Gesellschaft größerer Tropheus aufwachsen können. Anzumerken sei vielleicht noch, das ein Tropheusweibchen ca. 4 mal im Jahr in der Lage ist abzulaichen.